2022-01-26

4 Tipps für Stress beim Kochen – mit Gelinggarantie!

Wenn du beim Kochen mal so richtig unter Strom stehen willst, dann habe ich hier vier Tipps für dich, wie dir das garantiert gelingt 😈. Oder wie du genau das verhinderst. As you like 😉.
 

1. Rezept nur überfliegen

Ich gestehe, es ist verlockend. Du entdeckst ein leckeres Rezept und willst es gleich ausprobieren. Ein schneller Blick auf die Zutatenliste. Ok, alles vorhanden. Schnell noch die Kochanleitung überfliegen. Wird schon passen. Und los geht’s!

Wenn du nicht gerade ein fotografisches Gedächtnis hast, dauert es meist nicht lange, bis du das erste Mal grübelst, wie es nun weitergeht. Jetzt geht das Gesuche nach der passenden Stelle im Rezept los. Stehst du auch so darauf, mit klebrigen Fingern auf dem Handybildschirm herum zu wischen? Hinter dir im Topf brodelt es derweil wie kurz vor dem Vulkanausbruch. Also erstmal den Topf in Sicherheit bringen, dann nochmal nach der Rezeptstelle suchen. Ah, gefunden! Aber jetzt stellst du fest, dass du einen Arbeitsschritt oder vergessen hast. Mit etwas Glück lässt sich das noch reparieren. Im worst case läuft wie bei Otto, dem Außerfriesischen und das Ganze geht unter ständigem Rühren in den Ausguss.

Mach’s entspannt:

• Lies das Rezept vor dem Kochen in Ruhe und vor allem bis zum Ende durch.
• Kommen Kochbegriffe vor, die du nicht kennst, dann google sie, bevor du loslegst.
• Prüfe, ob das Rezept längere Ruhezeiten enthält, die du einplanen musst.
• Schau, ob alle Zutaten immer komplett verwendet werden oder ob du einen Teil für später aufheben musst.
• Stell dir alle benötigten Gerätschaften bereit und miss oder wiege die Zutaten ab, bevor du mit dem Kochen beginnst.

2. Zuerst das Nudelwasser aufsetzen

Pasta-Rezepte beginnen gern mit der Aufforderung, man möge einen Topf mit Wasser und Salz zu Kochen bringen, um dann die Nudel nach Packungsanweisung zu garen. Das ist in etwa so wie das „Es war einmal…“ zu Beginn eines Märchens.

Laut Rezept wird dann in der Zwischenzeit die Soße zubereitet. Inkl. Zwiebeln und Knoblauch abziehen, hacken, anschwitzen, verschiedenes Gemüse waschen und würfeln, alles ein Weilchen köcheln lassen, würzen, etc. Also eine ganze Menge Arbeit. Nun ist es aber so, dass das Erreichen des Siedepunkts und der Garprozess je nach Wasser- und Nudelmenge nicht sonderlich lange dauert. Vielleicht hast du es sogar geschafft, alles rechtzeitig in den Soßentopf zu verfrachten, bis die Nudeln reif zum Abgießen sind. Gerade Tomatensoße ist aber eine ziemlich hinterlistige Type, die genau in dem Moment so richtig in Wallung kommt, wenn du ihr für zwei Sekunden den Rücken zudrehst. Da macht sie dann die große Welle und du findest noch Tage später rote Spritzer an den verrücktesten Stellen.

Mach’s relaxed:

• Schneide alles, was geschnitten werden muss, bevor du den Herd überhaupt einschaltest.
• Mach die Nudelsoße fertig, bevor du die Nudeln kochst. Die Soße kannst du solange warmhalten oder kurz vorm Servieren nochmal aufkochen.
• Falls dir während der Garzeit der Nudeln langweilig wird (mit der Soße bist du ja schon fertig), kannst du die Zeit zum Aufräumen der Küche nutzen 😉.
• Dieses Prinzip kannst du auch bei anderen Gerichten anwenden. Zuerst alles schnippeln. Dann erst kochen. Dabei kommt die Sache mit der kürzesten Kochzeit zuletzt auf den Herd. Alles, was sich warmhalten lässt, darf früher fertig sein.

3. Neue Rezepte unter Zeit- oder Erfolgsdruck ausprobieren

Du hast da so ein Rezept gesehen. Nicht ganz einfach, aber du traust es dir zu. Vor allem scheint es genau das Richtige, um die Schwiegereltern bei ihrem nächsten Besuch zu beeindrucken. Die benötigte Zeit ist im Rezept mit 90 Minuten angegeben, also beginnst du auch genau 90 Minuten bevor die Gäste kommen. Das reicht doch locker. Oder doch nicht?

Während der Zubereitung stellst du dann mit Erschrecken fest, dass die Zeitangaben im Rezept recht sportlich bemessen waren. Das Rezept ist außerdem an einer Stelle ungenau und du musst plötzlich improvisieren. Und die blöde Soße will einfach nicht andicken. Außerdem sollte der Tisch schon längst gedeckt sein, in der Küche sieht’s aus wie bei Hempels unterm Sofa und umziehen wolltest du dich vor der Ankunft der Gäste eigentlich auch noch… TickTack!

Mach’s entspannt:

• In der Regel bezieht sich die Zeit im Rezept allein auf die eigentlichen Kochhandlungen. Die Zeit zum Heraussuchen und Bereitstellen von Zutaten und Gerätschaften, Abmessen der benötigten Mengen, etc. ist oft nicht einkalkuliert. Plane daher immer einen bequemen Zeitpuffer ein.
• Probiere komplexere Rezepte in Ruhe aus. Falls dann etwas daneben geht, ist es nicht so tragisch, wenn nur du und ggf. deine „Bessere Hälfte“ zum Essen da sind. Beim nächsten Versuch hast du mehr Routine und es geht dir schon viel lockerer von der Hand.

4. In Panik geraten

Der Kuchen hat eine schwarze Kruste, der Rotkohl will einfach keinen Geschmack annehmen, die Kartoffeln kochen über, in der Spüle wackelt der Jenga-Turm aus benutztem Kochgeschirr schon gefährlich. Und zu allem Überfluss fragt die Familie alle fünf Minuten, wann es denn nun endlich Essen gibt… Dir steht der Schweiß auf der Stirn, die Welt hat sich gegen dich verschworen, am liebsten willst du jetzt alles hinschmeißen, ist doch eh schon alles im Eimer. Oder?

Wie heißt es so schön: Ende gut, alles gut. Und wenn’s noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende. Daher:

• Keep cool. Erstmal alles, was kurz vorm Überkochen oder Anbrennen ist, vom Feuer nehmen.
• Durchatmen. Ausgiebiges Fluchen ist an dieser Stelle aus therapeutischen Gründen erlaubt.
• Nochmal ins Rezept schauen und überlegen, wo es hakt.
• Lässt es sich „reparieren“? Sehr schön. Dann in Ruhe weitermachen. Keiner hat’s gesehen.
• Lässt es sich umfunktionieren? Kreativität ist gefragt, der „gute“ Teil des Kuchens lässt sich z.B. als Teil eines Schichtdesserts verwenden.
• Hol dir Unterstützung. Vielleicht freuen sich die Schwiegereltern sogar, wenn sie dich unterstützen können, statt untätig auf der Couch zu sitzen. Kochen verbindet!
• Und wenn gar nix zu retten ist? Relax. Die Kids sind vermutlich schnell überzeugt, wenn der Rosenkohl spontan zu Fischstäbchen wird oder der Pizzabote klingelt 😉.

Du siehst, Stress beim Kochen ist oft eine hausgemachte Angelegenheit. Was gut ist, denn so kannst du selbst etwas tun, um den Druck rauszunehmen. Zugegeben, gutes Essen auf dem Tisch ist wichtig für Stimmung und Wohlbefinden. Aber letztlich geht’s beim Kochen selten um Leben und Tod. Und wenn’s doch mal schiefgehen sollte: aufstehen, Krone richten, nächstes Mal wird’s besser.

In meinen Online-Workshops zeige ich dir, wie Kochen ganz locker & easy klappen kann. Mit viel Spaß und ohne unnötiges Chichi. Schau doch einfach mal vorbei, z.B. beim “Easy-peasy-Desserts”-Workshop.

Love, Ina

PS: Wenn’s so richtig daneben geht, kann ich meist nicht gleich drüber lachen. Aber später gibt es eine super Story ab. Trust me! Hier die TOP 3 aus meiner Küche:

1. Ich musste mal die Kühlschrankverkleidung abschrauben, weil ein rohes Ei aus dem Kühlschrank gefallen und die ganze Pampe da rein gelaufen ist.
2. Mir ist aus einem halben Meter Höhe eine Glasschale spektakulär in die Tomatensoße gestürzt und daraufhin ist ein Soßen-Tsunami durch meine Küche gefegt. Ich hab noch zwei Wochen später Soßenspritzer an den verrücktesten Stellen gefunden.
3. Mit viel Mühe, Liebe und reichlich Lebensmittelfarbe habe ich eine Möhrentorte verziert. Leider habe ich beim Kauf der Farbe daneben gegriffen und Gelb statt Orange erwischt. So sah das, was Möhren darstellen sollte, aus wie Senfkleckse. Knapp daneben ist halt auch vorbei.

Ich wette, jetzt hast du gegrinst 😉.